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    L´AFRICAINE

    Grand Opéra in 5 Akten von

    Giacomo MEYERBEER


    TEXT:
      Eugène Scribe und François-Joseph Fétis.

    URAUFFÜHRUNG:

      28.4.1865 Paris, Opéra (Salle Le Peletier).

    PERSONEN:

      Don Pédro, Präsident des Rats des Königs von Portugal (Bass) - Don Diégo, Admiral, Mitglied des Rats (Bass) - Inès, seine Tochter (Sopran) - Anna, ihre Vertraute (Mezzosopran) - Vasco de / da Gama, Offizier der portug. Flotte (Tenor) - Don Alvar, Mitglied des Rates (Tenor) - Der Großinquisitor (Bass) - Sélika, eine Sklavin (Sopran) - Nélusco, ein Sklave (Bariton) - Oberpriester des Brahma (Bass) - Bischöfe, Inquisitoren, Mitglieder des Rates, Hofleute, Edeldamen, Offiziere, Soldaten, Seeleute, Inder u.a.

    ORT UND ZEIT:

      Lissabon und Indien, im frühen 16. Jh.

    SPIELDAUER:

      ca. 3 Stunden 20 Minuten.

    1. Akt: Weil ihr Verlobter, Vasco da Gama, bei einer gescheiterten Expedition verschollen ist, soll Inès auf Wunsch ihres Vaters Don Pédro heiraten. Doch Vasco hat den Schiffbruch überlebt. Er kehrt mit zwei Sklaven, Sélika und Nélusco, aus Indien zurück und legt dem Großen Rat einen neuen Plan zur Entdeckung fremder Länder vor. Don Pédro gelingt es aber, die Inquisition von der Aussichtslosigkeit solcher Unternehmungen zu überzeugen. Das erregt Vascos Zorn so sehr, dass er die Inquisitoren verflucht, worauf er festgenommen wird.

    2. Akt: Sélika, einst Königin ihres Landes, wird gemeinsam mit ihrem Diener Nélusco, der sie liebt, und Vasco im Gefängnis festgehalten. Hier beginnt sie eine starke Zuneigung zu Vasco zu empfinden und weckt so Néluscos Eifersucht, der den Nebenbuhler im Schlaf zu ermorden versucht, was Sélika eben noch verhindern kann. - Durch die Heirat mit Don Pédro hat Inès für Vasco die Freiheit erkauft. Don Pédro führt jetzt selbst eine Expedition in die Neue Welt an und nimmt Sélika und Inès sowie Nélusco als Lotsen mit. Danach sieht Vasco, dem Sélika einen bisher unbekannten Seeweg gewiesen hatte, alle Hoffnungen auf eigene Entdeckungserfolge schwinden.

    3. Akt: Vasco, der heimlich der Flotte gefolgt ist, warnt Don Pédro vor Nélusco, der den Untergang der Expeditionsschiffe plane, doch Don Pédro glaubt ihm nicht, lässt ihn vielmehr festnehmen und verurteilt ihn zum Tode. Ein Sturm bricht los. Inder stürmen das gestrandete Schiff und befreien Sélika und Nélusco. Die Fremden werden gefangen genommen.

    4. Akt: Als Königin in ihre Heimat zurückgekehrt, bewahrt Sélika Vasco vor dem Tod, indem sie vorgibt, mit ihm verheiratet zu sein; eine Hochzeitsfeier nach ind. Ritus wird vorbereitet. Da hört Vasco die Stimme von Inès, die wie die anderen Fremden hingerichtet werden soll, und erneut bricht seine Leidenschaft für sie hervor.

    5. Akt: Sélika verzichtet auf ihre Liebe. Sie befiehlt Nélusco, Inès und Vasco die Flucht mit einem Schiff zu ermöglichen. Dann dürfe er sie am Strand unter einem Manzanillobaum erwarten. - Ausgestreckt unter den Zweigen dieses Baumes, die einen tödlichen Duft verströmen, sieht Sélika Vascos Schiff entschwinden. Nélusco sucht den Tod neben seiner sterbenden Geliebten.

    Das Textbuch zur Afrikanerin hatte Scribe schon 1838, zusammen mit dem Libretto für Le prophète, vorgelegt, Meyerbeer griff zuerst zum Prophet, begann aber nach dessen Uraufführung bald die Komposition des zweiten Librettos mit dem irreführenden Titel, denn der historische Hintergrund ist die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien, nicht etwa nach Afrika, durch Vasco da Gama. Meyerbeer schrieb eine Musik, die, bedingt durch die lange Entstehungszeit, weniger ursprünglich denn kalkuliert und bedächtig klingt. Immerhin enthält sie neben den Elementen von Exotik und grellem Abenteurertum bei hoher Meisterschaft der Instrumentation seine wohl einzige unvergessene Arie, Vasco da Gamas O Paradis, und einige inspirierte Stücke wie Sélikas Schlaflied (Sur mes genoux), die beiden Arien des Nélusco (Fille des rois und Adamastor, roi des vagues), das Septett am Ende des 1. Aktes und die Gebetsszene des 3. Aktes (Ô grand Saint Dominique).

    Die Uraufführung, für die nach Meyerbeers Tod der belg. Musikwissenschaftler François-Joseph Fétis eine spielbare Fassung herstellte, wurde zum herausragenden gesellschaftlichen Ereignis des Zweiten Kaiserreiches. Die dt. Erstaufführung, in der Übersetzung von Ferdinand Gumbert, fand noch im Jahr der Uraufführung in Berlin (Hofoper) statt. Hier kam 1951 (an der Städtischen Oper) auch eine Neubearbeitung von Julius Kapp heraus. International konnte sich L'Africaine in ital. Übersetzung (von M. Marcello) vor allem an der New Yorker Metropolitan Opera sowie an Covent Garden, London, im Repertoire halten.


    Text-Quelle/n

    [L'Africaine, S. 1 ff. Digitale Bibliothek: Reclams elektronisches Opernlexikon, S. 36 (c) 2001 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart ]








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